Das Förderprogramm Intensiv Musizieren Biel – Seeland Aufbau I (IMBiS Aufbau I) ist ein Angebot der 5 Musikschulen im Raum Biel/Bienne und Seeland:
- MS Aarberg
- MS Biel
- MS Lyss
- MS Region Lengnau – Büren a.A.
- MS Seeland
Das Programm richtet sich an motivierte Schülerinnen Schüler mit überdurchschnittlichem musikalischem Fähigkeits- und Leistungs- potenzial, die besonders viel Zeit mit Singen oder mit Musizieren auf ihrem Instrument verbringen und sich für eine ganzheitliche musikalische Bildung einsetzen möchten.
Für diese Schüler*innen bieten die Musikschulen neben dem individuellen Instrumental- oder Gesangsunterricht ein Angebot an Zusatzfächern, wie Musik-Verstehen oder Ensemblespiel, mit dem Ziel, die musikalischen und rhythmischen Fähigkeiten der Schüler*innen zu fördern und ihre Leidenschaft für die Musik zu nähren.
Voraussetzungen
Das IMBiS Aufbau I richtet sich an musikalisch besonders interessierte Schülerinnen und Schüler, die überdurchschnittliche Lernmotivation, Leistungsbereitschaft, Spielfreude und Neugierde, Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Belastbarkeit, Begeisterungsfähigkeit und Engagement erkennen lassen. Sie sind ausserdem bereit, einen beträchtlichen Teil ihrer Freizeit für die Musik einzusetzen (mindestens 7 Stunden wöchentlich Musizieren, ebenfalls während eines Teils der Ferien).
Das musikalische Niveau entspricht mindestens der Mittelstufe 1 oder der Stufe 3, gemäss kantonalem Reglement für Stufentests.
Aufnahme / Dauer / Ausschluss
Die Aufnahme in das Förderprogramm IMBiS Aufbau I erfolgt auf:
- schriftliche Empfehlung der Lehrperson für den Instrumental- oder Gesangsunterricht
- erfolgreichem Aufnahmevorspiel vor einer Fachkommission. Diese besteht aus eine*r Fachexpert*in, der lokalen Schulleitung und mind. eine Vertretung aus den beteiligten Musikschulleitungen.
Nachweise über Instrumentalvorspiele, Nebenfächer wie z.B. Zweitinstrument, Theorie/Gehörbildung, Ensemble-/Orchesterspiel, Chor, Körperarbeit, werden ebenfalls berücksichtigt.
Vorgängig werden die Schüler*innen mit ihren Eltern zu einem Orientierungsgespräch eingeladen.
Die Musikschulen stellen ein Anmeldeformular zur Verfügung.
Das Programm IMBiS Aufbau I endet in der Regel mit dem erfolgreichen Abschluss der Mittelstufe 2 oder Stufe 4, gemäss kantonalem Reglement für Stufentests. Danach wird die Schülerin oder der Schüler zum kantonalen Förderprogramm (Stufe Aufbau 2) orientiert.
Stellen die Lehrperson und die Schulleitung ungenügende Arbeitsbereitschaft fest, so kann die Schülerin/der Schüler aus der Klasse IM Region Biel-Seeland ausgeschlossen werden.
Die Schülerin/der Schüler bleibt jedoch weiterhin in den verschiedenen Fächern bis auf Ende des Schuljahres eingeschrieben.
Fächer-Angebot
- Einzelunterricht im Hauptfach: mindestens 60’ wöchentlicher Unterricht
- Obligatorische Zusatzfächer
- Gehörbildung, Musiktheorie (Gruppenunterricht, Fortgeschrittene in der Regel an der Musikschule Biel)
- Mindestens 1 Zusammenspiel-Kurs (Ensemble, Band, Kammermusik, Chor)
- Für Orchesterinstrumente: Orchester oder Blasmusikensemble
- Regelmässige gemeinsamen Musizierstunden für die Klasse IMBiS Aufbau I
Die Musikschulen bieten im Rahmen von IMBiS Aufbau I weitere Angebote:
- Projekte, Workshops, Musikwochen, Konzertbesuche
- Korrepetition
- Körperarbeit
Standortbestimmung
Für jede Schülerin oder jeder Schüler wird ein persönliches Portfolio weitergeführt oder erstellt. Dieses wird von der Mentorin oder vom Mentor geführt und beinhaltet die individuelle Standortbestimmung aufgrund von folgenden möglichen Nachweisen:
- Beurteilungen/Einschätzungen der Lehrpersonen
- Auflistung von Teilnahmen an Vorspielen, Wettbewerben, Stufentests, Prüfungen etc.
- Gesprächsprotokolle/Notizen
- Bestandener Stufentest 3 oder 4 (Stufenprüfungen im Hauptfach und im Fach Musik-Verstehen sind mindestens alle 2 Jahre obligatorisch durchzuführen.)
Mentoring
Die Schülerinnen und Schüler werden während ihrer musikalischen Laufbahn im IMBiS Aufbau I von einer Mentorin oder einem Mentor begleitet. Die Mentoringaufgabe wird von der lokalen Musikschulleitung übernommen. Sie umfasst:
- die Unterstützung der Lehrpersonen in der Beurteilung und Begleitung der Schülerin oder des Schülers
- Beratung in der Zusammenstellung der Programmbestandteile
- Unterstützung bei der Vereinbarkeit der musikalischen Förderung mit der sonstigen Ausbildung (Schule, Lehrbetrieb)
- Dokumentation der geführten Gespräche
- Verantwortung für das Führen des Portfolios
- Einholen des Commitments der Schülerin oder des Schülers zum Fördersetting
Schulgelder / Finanzierung
Das Förderprogramm Intensiv Musizieren Biel – Seeland Aufbau I bietet eine breite musikalische Ausbildung an und bemüht sich, mit finanziellen Drittpartnern zu kooperieren.
Die Zusatzkosten richten sich nach den jeweiligen Schulgeldtarifen der lokalen Musikschulen. Sie können durch einen Beitrag aus dem gemeinsamen Fonds für die Talentförderung entlastet werden.
Die einzelnen Musikschulen können den Elternbeitrag weiterer Fächer oder Angebote im Rahmen ihres eigenen Budgets übernehmen.
Der Kanton Bern kann anerkannte Talente (s. Talentkarte) mit finanziellen Förderbeiträgen unterstützen. Die Verteilung der Unterstützungsbeiträge wird durch den Kanton geregelt.
Talentkarte
Schülerinnen und Schüler, die in das IMBIS Aufbau I aufgenommen werden, können einen Antrag auf eine Talentkarte Regional/Aufbau I an die kantonale Fachkommission im musischen Bereich stellen.
Für die Beantragung/Verlängerung der Talentkarte müssen die Schülerinnen und Schüler einmal jährlich Nachweise über ihre musikalische und persönliche Entwicklung erbringen.
Die kantonale Fachkommission prüft diese und entscheidet über die Vergabe der Talentkarte. Sie stützt sich dabei auf die Beurteilung durch die Musikschulen (Portfolio).
Gegen Entscheide der kantonalen Fachkommission kann Rekurs eingelegt werden.